Die Relevanz der logistischen Abläufe auf und vor dem Werksgelände wird dann ersichtlich, wenn verspätete LKWs Planungen in der Kommissionierung verwerfen oder Stellplätze auf dem Hof blockieren. Zudem können unklare Torzuweisungen den Spediteur und letztendlich den Lagerbetreiber Zeit und Geld kosten. Das Yard Management von SAP EWM kann diesen und weiteren Problemen Abhilfe schaffen und ist fest in die bestehenden Logistikprozesse von EWM und TM integrierbar.

 

Mit Yard Management kann der angeschlossene Bereich außerhalb des Lagers abgebildet werden. Auf ihm werden Fahrzeuge und Transporteinheiten (z.B. Container) bearbeitet oder von Logistikdienstleistern abgeholt. Um das Yard Management nutzen zu können muss dies zuerst im EWM-Customizing unter dem Pfad    EWM-Prozessübergreifende Einstellungen -> Warenannahme und Versand -> Yard Management -> Yard Management für Lager aktivieren    aktiviert werden.

 

Durch die bereits erwähnte Integration in EWM und TM können z.B. Prioritäten für die Entladung vergeben werden und so eine schnellstmögliche Bereitstellung für die Produktion zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil sind die Abbildung und das Monitoring der End-to-End-Lagerprozesse. Dies beginnt mit der Ankunft des LKWs am Kontrollpunkt und geht über die Entladung und gegebenenfalls Dekonsolidierung der ankommenden HUs bis zur Einlagerung des Bestands auf dem finalen Einlagerplatz – oder im Warenausgang von der Wellenbildung für die relevanten Auslieferpositionen über die Kommissionierung, Verpackung und Beladung des LKWs – und endet beim Verlassen des Lagers am Kontrollpunkt.

 

Layout

Das sogenannte Yard Layout kann teilweise mittels der üblichen Objekttypen aus dem EWM, Lagertypen, Toren, Lagerbereiche und Lagerplätze, aber auch mit neuen Objekttypen wie Kontrollpunkten (Pforten), dargestellt werden. Das Yard selbst wird mit einem eigenen Lagertyp der Rolle „Yard“ angelegt und kann anschließend einer vorhandenen Lagernummer oder einer eigenständigen Lagernummer (nur für das Yard) zugeordnet werden. Für verschiedene Torgruppen oder Parkplatzgruppen empfiehlt es sich, jeweils einen eigenen Lagerbereich zu definieren. Die einzelnen Plätze des Yards werden wie im EWM einfach als Lagerplätze definiert. Abschließend bilden die Tore die Schnittstelle zum eigentlichen Lager und sind für die Bestandsbuchung von Relevanz. In folgender Abbildung findet sich ein Beispielaufbau eines Yards:

Transporteinheiten, Fahrzeuge, Torzuordnungen

Für die Abbildung und Bewegung von LKW o.ä., gibt es bereits im EWM-Standard die Objekte Transporteinheit (TE) und Fahrzeug.

 

Eine TE stellt die kleinste Einheit eines Fahrzeuges, wie z.B. ein Container oder eine Wechselbrücke, dar. Zudem kann eine Transporteinheit einen Status sowie eine Aktivitätsrichtung (Eingang oder Ausgang) annehmen.

 

Prozesse und Bewegungen im Yard

Die Prozesse und Bewegungen im Yard haben immer eine Verknüpfung zu Wareneingangs- oder Warenausgangsprozessen des jeweiligen Lagers. Der Prozess beginnt mit der Anmeldung der TE am Tor und geht über eine Bewegung (Lageraufgabe) zum Tor in die Entladung über. Nach der Entladung, mit optionaler Beladung, wird die TE zum Kontrollpunkt bewegt und anschließend ausgecheckt (Check-out). Ein Beispielablauf ist in nachfolgender Grafik zu sehen:

 

Monitoring via /SCWM/MON

Der EWM-Standard bietet auch für das Monitoring im Yard vordefinerte Reports, via Bestand und Platz – Yard Management, mit welchen Sie die Bewegungen auf dem Yard, die Transporteinheiten, Torbelegungen sowie die Situation an den jeweiligen Kontrollpunkten überwachen können. Im Folgenden die gelisteten Reports im EWM-Standard:

Ausblick

Mithilfe des SAP Yard Managements können Sie ihre Logistikabläufe auf dem Hof verwalten. Sie können bereits vor dem eigentlichen Wareneingang oder Warenausgang Optimierungspotentiale aufdecken und Lagerprozesse verbessern.

 

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