Im Anschluss an den Beitrag über die Modelle der Produktionsversorgung möchten wir in diesem Beitrag auf die häufigsten Probleme in diesem Umfeld eingehen. Viele Fehler lassen sich schnell anhand der Queue, die Belege zwischen ERP und EWM verteilt, oder dem Anwendungslog erkennen.

Die Eindeutigkeit des Fehlers ist allerdings nicht immer sofort ersichtlich, weswegen wir folgend die relevantesten Probleme beleuchten werden. Durch das Wissen um die Fehler können diese auch in Zukunft vermieden oder schneller gelöst werden.

 

Regelkreis nicht gepflegt

Das erste genannte Problem bei der Produktionsversorgung ist sehr schnell zu lösen – die dazugehörigen Fehler allerdings nicht immer gleich zu deuten. Häufig lässt sich der Fehler daran erkennen, dass nach der WM-Bereitstellung im Fertigungsauftrag keine Reaktion seitens SAP EWM stattfindet. Ohne den Regelkreis kann das System nicht zuordnen, was mit den Komponenten geschehen soll.

Die Lösung zu diesem Problem besteht darin, den Regelkreis anzulegen und anschließend erneut die WM-Bereitstellung durchzuführen. Lässt der Fertigungsauftrag dies aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu, sollte dieser technisch abgeschlossen werden und ein neuer Auftrag angelegt werden.

 

PVB ist eine Pflichteingabe

Weit schwieriger ist der Fehler „Produktionsversorgungs-Bereich ist eine Musseingabe“. Diese Nachricht wird in der Queue ausgegeben und stellt zunächst vor Rätsel. Soll eine PMA erzeugt werden, muss auch der Ursprungslieferung aus SAP ERP der PVB bekannt sein. Tritt dieses Problem auf, kann es entweder am Arbeitsplatz im Fertigungsauftrag liegen oder am fehlenden Mapping des PVB in SAP EWM.

Wir empfehlen an dieser Stelle die notwendigen Stammdaten zu prüfen und dann einen neuen Fertigungsauftrag mit korrekten Daten anzulegen.

Alternativ könnten die Daten korrigiert werden und im Anschluss der Queue Eintrag gelöscht, sowie eine Korrektur der Lieferung durchgeführt werden. Dies erfordert allerdings die manuelle Änderung eines Datenbankeintrages und ist ausschließlich in Ausnahmefällen sinnvoll.

 

Falsche Prozessart im Nachschubprozess

In diesem Szenario wollen Sie einen Nachschubprozess in der /SCWM/REPL anstoßen, dabei lassen Sie sich das Protokoll ausgeben. Es wird dann ein Fehler zur Verfügbarkeit der Charge ausgegeben oder ein Fehler zur allgemeinen verfügbaren Menge. Im Lager sollte der Bestand allerdings vorhanden sein.

In den meisten Fällen muss an dieser Stelle das Customizing korrigiert werden und die Prozessart für den Nachschub geändert werden. Diese muss den richtigen Lagerprozesstyp und die richtige Aktivität enthalten. Ebenso sollten Sie die Prozessart in den Stammdaten der Transaktion /SCWM/PSASTAGE prüfen.

 

 

Falscher Lagerplatz zur Produktionsversorgung

In diesem Fehlerszenario haben Sie die WM-Bereitstellung ausgeführt und es wurde eine PMA im EWM erzeugt. Diese hat allerdings einen roten Status, da der Lagerplatz zur Bereitstellung für einige Komponenten abweichend zu den Stammdaten der /SCWM/PSASTAGE ist. Vermutlich wurde der Platz zur Bereitstellung in der Zeit zwischen Bereitstellung und Ausführung geändert.

Lösung für dieses Problem ist, den gewünschten Platz in der /SCWM/PSASTAGE und der /SCWM/PMR in den Positionsdaten zu ändern und zu harmonisieren. Nur wenn beide Plätze gleich sind, kann die Bereitstellung und spätere Verbrauchsbuchung erfolgen.

Um die PMA nach der Anpassung der /SCWM/PSASTAGE wieder in einen grünen Status zu versetzten, können Sie den Button „Beleg prüfen“ nutzen.

 

Probleme bei den Sperreinträgen

Einer der häufigsten Gründe für Einträge in der Queue sind Sperreinträge. Solange ein Nutzer einen Beleg oder eine Transaktion im Änderungsmodus geöffnet hat, können diese Daten nicht von einem anderen Nutzer oder Hintergrundprogramm bearbeitet werden.

An dieser Stelle wird Ihnen ein gut ausgearbeitetes Berechtigungskonzept und die Schulung der Mitarbeiter im Regelfall die Transaktionen zur Anzeige zu benutzen eine wahre Hilfe sein.

Zur Nachverarbeitung kann entweder ein Job eingeplant werden, um fehlerhafte Queue-Einträge zu verarbeiten oder die Queue manuell neu angestoßen werden. Im Idealfall sollte dieser Hintergrundjob in jedem EWM-System eingerichtet werden und die manuelle Variante bei schnellem Handlungsbedarf genutzt werden.

 

Fazit

Häufig lassen sich Probleme bereits vor Ihrer Entstehung umgehen. Ein gutes Testmanagement, Berechtigungskonzept und saubere Stammdaten werden das Leben mit SAP stark erleichtern.

Natürlich kann es auch trotz dieser Voraussetzungen dazu kommen, dass sich Fehler einschleichen. Doch je besser Sie das System kennen, desto schneller erfolgt die Lösung. Ein gut ausgebildeter Key-User ist daher besonders im EWM-Umfeld ein wichtiger Team-Bestandteil.

 

Sollten Sie weitere Fragen zum Error-Handling mit SAP EWM oder allgemeine Fragen haben, hilft Ihnen unser Logistik Team gerne weiter!