08.03.2021 | Jörg Knaust
Die Korrektheit, Vollständigkeit, Konsistenz und Nutzbarkeit der Daten im Unternehmen stellen u. a. die Grundlage für effiziente und qualitative Geschäftsprozesse dar. Die Einhaltung der Datenintegrität im Zeitalter exponentiell wachsender Datenmengen und -quellen kann sich für Unternehmen als eine große Herausforderung darstellen. Für die Etablierung einer Grundlage für die Integration und Datenqualität von Unternehmensdaten stellt SAP das ETL-Tool SAP Data Services bereit.
Das Tool hilft, Daten aus einer Vielzahl von Quellsystemen zu untersuchen, integrieren, reinigen, verwalten und zu erweitern und diese an ein beliebiges Zielsystem zu schicken. Die Quell- oder Zielsysteme können u. a. SAP-Systeme, Webservices, relationale Datenbanken, NoSQL-Datenbanken oder Cloud-Services sein. Es werden zahlreiche weitere Quellen unterstützt und geben dem Unternehmen somit große Flexibilität.
Die SAP Data Services bietet neben den für ETL-Tools essentielle Funktionen wie zusammenführen, filtern, aggregieren und berechnen, sowie zahlreiche weitere Features für die Verwaltung der Daten:
Die Funktionalitäten von SAP Data Services verteilen sich auf verschiedene Komponenten, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Vor der Installation des SAP Data Services ist eine Installation der SAP BusinessObjects Business Intelligence (BI) Plattform oder der SAP BusinessObjects Information Platform Services (IPS) notwendig. Die BI Plattform bietet dem SAP Data Services und anderen SAP Anwendungen Funktionalitäten bereit. IPS ist eine abgespeckte Version der BI Plattform und unterstützt vollständig SAP Data Services. SAP empfiehlt die Benutzung von IPS aufgrund der höheren Flexibilität beim Upgrade der SAP Data Services und die sich daraus ergebende Unabhängigkeit zur BI Plattform.
Sowohl die BI Plattform als auch die IPS bieten eine skalierbare Architektur der Installation der SAP Data Services.
Es wird zwischen folgenden Szenarios unterschieden:
Das SAP S/4HANA Migration Cockpit ermöglicht die Datenmigration aus verschiedenen Nicht-SAP-Systeme oder SAP-Systeme auf ein SAP S/4HANA-System. Das Migration Cockpit bietet hierbei verschiedene Möglichkeiten für die Datenmigration. Die Migration mittels Staging Tabellen kann durch die Nutzung von SAP Data Services unterstützt werden. Die Staging Tabellen befinden sich im Zielsystem. Die Namen der Staging Tabellen sind im LTMC zu finden. Die Staging Tabellen werden vom SAP DS befüllt und das Migration Cockpit repliziert sie in die Zieltabellen. Eine manuelle Befüllung, z. B. mittels XML-Files, fällt somit aus.
Die Einhaltung der Datenintegrität und Datenqualität, sowie eine vollständige Übersicht über die im Unternehmen vorhandenen Informationen wird mithilfe der SAP Data Services ermöglicht. Neben den herkömmlichen Datenbanken wird von SAP Data Services auch Anwendungen wie z. B. SAP oder Salesforce, Dateien wie z. B. CSV, Excel oder XML, sowie Webservices und Hadoop als Datenquelle unterstützt. Die große Flexibilität stellt sich als ein großer Pluspunkt in einer sich stets veränderten Technologielandschaft dar. Der größte Unterschied zu anderen ETL-Tools ist die enge Integration mit anderen SAP-Produkten. So kann bspw. das SAP BW über den SAP Data Service als Datenquelle, Daten aus SAP ECC nutzen. Derzeit ist das erwähnte Beispiel nur mit dem SAP Data Service möglich. Die Integration mit SAP HANA ist wesentlich umfangreicher im Unterschied zu anderen auf dem Markt verfügbaren ETL-Tools.
In Zeiten von Big Data und sich stets wandelnden Technologielandschaften ist eine adäquate Lösung für die Verwaltung von Daten notwendig. Mit dem SAP Data Services versucht SAP eine vollständige Informationsmanagementplattform zu bieten, um die Effizienz und Qualität der Geschäftsfunktionen zu steigern bzw. zu bewahren. Vor allem wirbt SAP mit hoher Flexibilität, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit des ETL-Tools.