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SAP EWM Produktionsmaterialanforderung (PMA)

Effiziente Produktionsversorgung mit SAP

Die Produktionsversorgung und -integration sind zentrale Themen für Unternehmen der Industrie, die SAP EWM (Extended Warehouse Management) nutzen. In dieser Beitragsreihe informieren wir Sie über verschiedene Ansätze der Produktionsversorgung. Dieser Beitrag legt den Fokus auf die Produktionsmaterialanforderung (PMA) und zeigt Ihnen, wie diese Methode eingesetzt werden kann.

 
Szenario: Einsatz der Produktionsmaterialanforderung (PMA)


Wenn Sie ein EWM-verwaltetes Lager betreiben und auch den Produktionslagerort im SAP EWM abbilden möchten, bietet sich die PMA als effiziente Methode an. Sie haben dabei die Möglichkeit, sowohl auftragsbezogene Komponenten (die nur für einen Fertigungsauftrag bereitgestellt werden) als auch auftragsübergreifende Komponenten (die immer im Produktionsversorgungsbereich verfügbar sein sollen) zu verwalten.

Für die Materialbereitstellung kommen zwei Verfahren zum Einsatz:

  1. Auftragsbezogene oder auftragsübergreifende Bereitstellung: Diese Methode eignet sich für spezifische oder allgemeine Anforderungen der Produktion.
  2. Nachschubverfahren für Kistenteile: Da die Kanban-Versorgung im Zusammenhang mit der PMA nicht unterstützt wird, wird ein Kistenteilnachschub verwendet.


Zusätzlich können Sie mit der FIORI-App „Produktionsversorgungsbereich räumen“ Materialien austauschen, wenn beispielsweise verschiedene Produkte gefertigt werden und vorhandene Kistenteile ersetzt werden müssen.

 
Wichtige Einstellungen für die PMA

Um die Produktionsmaterialanforderung optimal zu nutzen, sind einige Einstellungen notwendig. Hier die wichtigsten Schritte:

  1. Pflege des Produktionsversorgungsbereichs (PVB): Sowohl in SAP ERP als auch in SAP EWM muss der PVB entsprechend hinterlegt werden.
  2. Einrichtung der Prozessarten: Diese sind notwendig, um die Produktionsversorgung im System abzubilden.
  3. Mapping der Belegart: Die Belegart für die Produktionsmaterialanforderung muss in SAP EWM korrekt zugeordnet werden.
  4. Definition von Regelkreisen: Regelkreise für die EWM-Bereitstellung pro PVB müssen festgelegt werden.
  5. Stammdatenpflege: Für auftragsübergreifende und auftragsbezogene Komponenten sind Packspezifikationen anzulegen, um die bereitzustellende Menge zu ermitteln.
    Für Kistenteile muss die anzufordernde Menge definiert werden.
  6. Einrichtung von Queues und Ressourcen: Diese dienen der effizienten Kommissionierung der Komponenten.
  7. Pflege der Lagerprodukte: Produkte, die im Produktionslagerort gelagert werden, müssen entsprechend hinterlegt werden.
  8. Optionale Bestandsarten: Für Bestände in der Produktion können zusätzliche Bestandsarten definiert werden.

 

Vorteile und Nachteile der Produktionsmaterialanforderung (PMA)

Vorteile der PMA
Transparenz der Bestände: Sie behalten stets den Überblick über die in der Produktion befindlichen Bestände.
Effiziente Handhabung: Die Umlagerung erfolgt über Lageraufgaben ohne die Notwendigkeit einer Auslieferung.
Automatisierung: Ein hoher Automatisierungsgrad kann erreicht werden, was die Effizienz der Prozesse steigert.


Nachteile der PMA
Hoher Aufwand bei der Stammdatenpflege: Dieser fällt insbesondere zu Beginn sowie bei der Einführung neuer Komponenten an.
Eingeschränkte Lagerplatzzuweisung: Pro PVB und Produkt kann nur ein Lagerplatz zugewiesen werden, was die Flexibilität einschränken kann.
 
Fazit und weitere Informationen
Die SAP EWM Produktionsmaterialanforderung (PMA) bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere im Hinblick auf Transparenz und Automatisierung. Trotz der anfänglichen Herausforderungen bei der Stammdatenpflege stellt sie eine effiziente Lösung für die Produktionsversorgung dar.

Haben Sie weiterführende Fragen zur Produktionsversorgung mit SAP EWM? Dann kontaktieren Sie uns gerne.

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Zum nächsten Teil der Serie!

Reinhold Gieß | Head of EWM/TM
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