26.09.2022 | Marwin Schreiber
Im ersten Beitrag zum Thema "Archivierung in SAP" haben wir bereits die Grundlagen zur Archivierung erläutert. In diesem Beitrag möchten wir nun näher auf die Analyse zur Datenarchivierung eingehen.
Wie Potenziale zur Performanceverbesserung analysiert werden können, wird im folgenden Blogbeitrag erklärt.
Nicht selten fragen Kunden beim Thema Archivierung nach einem bestimmten Objekt zur Archivierung. Zuerst sollte jedoch die Frage geklärt werden, was bereits im SAP-System archiviert wird und an welchen Stellen Potenziale liegen. Auf Grundlage der Analyse von Datenbankgrößen und Tabellenwachstum können anschließend die Archivierungsobjekte festgelegt werden.
SAP stellt dazu mehrere Analysewerkzeuge über folgende Transaktionen zur Verfügung:
Die größten Datenbanktabellen auf einem SAP-System können mit der Transaktion DB02 ermittelt werden. Im Einstiegsbild der Transaktion DB02 wird eine Übersicht der aktuellen Speicherplatzverwendung der Datenbank angezeigt. Über verschiedene Reiter lassen sich zudem weitere Informationen zu Tabellen anzeigen.
In Abbildung 1 sind jeweils die größten Tabellen aufgelistet.
Außerdem wird die Möglichkeit geboten nach monatlichem Zuwachs Tabellen zu analysieren. Die Funktion macht vor allem bei der zukünftigen Datenarchivierung Sinn.
Das Archivierungsobjekt an sich beinhaltet keine Informationen über dessen Größe und Inhalt. Über die Transaktion TAANA lassen sich zu dem Archivierungsobjekt die passenden Tabellen genauer auswerten. Über die TAANA lässt sich die Verteilung verschiedener Zeiträume sowie Organisationseinheiten eingrenzen und ermitteln. In Abbildung 2 wurden die Selektionskriterien des Belegsegments im Buchungskreis 1010 gewählt und angezeigt.
Alternativ stellt die SE16n oder SE16 eine weitere Möglichkeit dar, Tabelleneinträge zu analysieren. Vorteile bietet die SE16n über die Einsicht der Tabelleninhalte.
Jedes Archivierungsobjekt archiviert aus Tabellen die passenden Einträge. Diese Tabellen können mithilfe der Transaktion DB15 eingesehen werden. Im SAP Standard sind alle Tabellen, aus denen ein Archivierungsobjekt die Daten archiviert über die Transaktion AOBJ festgelegt. In der DB15 kann zu einem Archivierungsobjekt die Tabelle eingesehen werde. Umgekehrt kann auch zu einer Tabelle das passende Archivierungsobjekt angezeigt werden.
Das Archivierungsobjekt FI_DOCUMNT deckt die wesentlichen Tabellen wie BSEG bereits ab. Neben den SAP-Standard Tabellen können Eigenentwicklungen zu Ausnahmen führen. Diese Tabellen können über das Standardarchivierungsobjekt nicht ausfindig gemacht werden und müssen nachträglich angehängt werden.
Ein Ausschnitt aus der DB15 zeigt Tabellen zum Archivierungsobjekt FI_DOCUMNT:
Bevor ein Archivierungsprojekt angegangen wird, sollten zunächst die größten Datenbanktabelle festgestellt werden. Durch die Analyse kann am schnellsten gezielt Speicherplatz eingespart werden und somit Performance gewonnen und Kosten reduziert werden.
Falls Sie zu dieser Thematik noch weitere Fragen haben oder eine Archivierung mit uns als Partner angehen möchten, kontaktieren sie uns - unsere Berater helfen Ihnen gerne an jeder Stelle!
Falls Sie zudem weiter am Thema interessiert sind, schauen Sie wieder in unserem Blog vorbei, denn in Teil 3 wird die Transaktion zur Archivierung genauer vorgestellt. Außerdem werden über Ablageorte, sowie Sichtbarkeiten abgelegter Archivdateien gesprochen.