05.05.2022 | Felix Schmidt
Die Inventur bei geöffneter Filiale ermöglicht die Zählung der Inventur während den Öffnungszeiten in den Filialen durchzuführen. In einem anderen Blogbeitrag haben wir bereits behandelt, wie die Inventur bei geöffneter Filiale im ERP System genutzt werden kann. Da durch Kundenaktivitäten über den Tag hinweg Bestandsveränderungen in der Filiale vor und nach der Zählung stattfinden, ist es notwendig bei der Verbuchung der Inventurbelege den Buchbestand zum Zählzeitpunkt zu ermitteln. Für diese Berechnung werden alle relevanten POS-Transaktionen mit exaktem Zeitstempel benötigt. Im S/4 wird die Quelle der bongenauen Abverkaufsdaten festgelegt. In diesem Blogbeitrag werden die nötigen Einstellungen behandelt, wenn die Inventur bei geöffneter Filiale im Zusammenspiel mit dem SAP Customer Activity Repository (CAR) verwendet wird.
Die bongenauen Abverkaufsdaten werden in der PIPE des Moduls POS DTA im CAR gesichert. Dort sind alle relevanten Informationen zu den einzelnen Kundenaktivitäten am POS vorhanden. Um den korrekten Buchbestand zum Zählzeitpunkt einer Inventur zu berechnen, müssen alle relevanten Bondaten einer Filiale ermittelt werden. In unserem Beitrag zur Inventur bei geöffneter Filiale im S/4 haben wir bereits erklärt, dass die Abverkaufsdaten in aggregierter Form mittels WPUUMS vom CAR ans S/4 gesendet werden.
Um die Umsatzdaten in aggregierter Form an das S/4 zu senden muss zunächst eine entsprechende Aggregationsaufgabe angelegt werden. Dies wird im POS Customizing (/POSDW/IMG) unter Aufgaben → Zwei-Schritt-Verarbeitung → Aggregationsaufgabe definieren vorgenommen.
Damit die aggregierten Umsatzdaten mittels WPUUMS übermittelt werden können, ist es zusätzlich erforderlich eine Ausgangsaufgabe unter Aufgaben → Zwei-Schritt-Verarbeitung → Ausgangsaufgabe definieren einzurichten. Dabei ist insbesondere zu beachten, dass das Häkchen bei Bestätigung erwartet gesetzt ist.
Während der Buchbestandsberechnung im S/4 wird zum einem kontrolliert, ob alle relevanten POS-Transaktionen im CAR fehlerfrei verarbeitet wurden. Zum anderen müssen auch die dazugehörigen Aggregationspakete in der POS-Eingangsverarbeitung im S/4 korrekt verarbeitet worden sein. Daher ist es notwendig, dass bei erfolgreicher Verarbeitung der Umsatzdaten eine Bestätigung vom S/4 ans CAR gesendet wird.
Des Weiteren muss sichergestellt werden, dass die Einrichtung des Index für die Fortschreibung unverarbeiteter Verkaufstransaktionen durchgeführt wurde. Dies wird ebenfalls im Customizing unter dem Punkt Aufgaben → Index/Arbeitsvorrat für POS-Transaktionen definieren eingestellt. Hier wird für die Fortschreibung Speichern von POS-Transaktionen ausgewählt und das Häkchen bei Stammdaten gesetzt. Für den Zeitpunkt der Löschung wird Aggregationsaufgabe mit dem entsprechenden Aufgabencode angegeben.
Zuletzt muss für die Nutzung des WPUUMS Idocs die entsprechende Ausgangsaufgabe zugeordnet werden. Dazu muss im Customizing unter dem Punkt Integration mit anderen SAP Komponenten → Allgemeine Zuordnungen → Aufgaben zu Aufgabencodes zuordnen die Ausgangsaufgabe dem Punkt Aufgabe 03 – Übergabe der Daten an Bestandsführung zugeordnet werden.
Nachdem alle Schritte durchgeführt wurden und die Einstellung entsprechend unserem Blogbeitrag zur Inventur bei geöffneter Filiale im S/4 vorgenommen wurden, können die relevanten POS-Transaktionen einbezogen werden und der Buchbestand zum Zählzeitpunkt kann somit korrekt berechnet werden.